Nachhaltigkeit wird immer wichtiger – dazu gibt es schon viele Studien, die genau das belegen. Sei es eine offizielle Verbraucherbefragung zum nachhaltigen Lebensstil oder ganz einfach eine LinkedIn Umfrage über unseren Account. Deswegen wollen wir Ihnen in diesem Beitrag unser liebstes nachhaltiges Verpackungsmaterial vorstellen: Zuckerrohrpapier.
Aber nicht nur wir sind von diesem Papier begeistert, sondern auch unser Kunde PRIMOZA. Wir haben bei Manuela Baron, eine der drei Gründer von PRIMOZA, nachgefragt was sie am Zuckerrohrpapier so besonders finden.
© PRIMOZA - Manuela Baron: Mitgründerin von PRIMOZA
Das Nürnberger Unternehmen PRIMOZA hat es sich zur Aufgabe gemacht, mehr Grün in die Städte zu bringen. Mit ihren „Wachsenden Produkten“ wollen sie mehr Menschen zum Eigenanbau von Blumen, Kräutern und Gemüse motivieren.
Eine nachhaltige oder um die Worte von PRIMOZA aufzugreifen eine „richtige“ Produktion ist dem Team von PRIMOZA wichtig. Deshalb haben sie sich auch entschieden, ihre neuen Geschenke-Sets und Saatguttütchen aus Zuckerrohrpapier herstellen zu lassen.
Wir haben bei PRIMOZA nachgefragt, wie ihnen das Zuckerrohrpapier gefällt.
PRIMOZA: Refeka kam auf uns bei der Biofach-Messe zu und hat uns eine Visitenkarte aus Zuckerrohrpapier in die Hand gedrückt. Die Druckqualität und die Haptik des Papiers haben uns sofort überzeugt! Für unsere Saatgut-Produkte sind wir immer auf der Suche nach ressourcenschonenden Verpackungsalternativen zu herkömmlichem Papier. Die Idee von Refeka, Abfallprodukte aus der Zuckerherstellung als Rohstoff für Papier zu verwenden, passt super zu unserer Mission: Wir wollen mehr Grün in die Welt bringen, ohne dabei der Natur an anderer Stelle zu schaden. Der Verzicht auf Bleichmitteln in der Produktion war ein weiteres Argument für uns, das Zuckerrohrpapier auszuprobieren.
© PRIMOZA
PRIMOZA: Schon mit der Verpackung unserer Produkte wollen wir ausdrücken, wofür wir stehen. Daher sind uns Haptik und Optik besonders wichtig. Das Papier hat einfach eine schöne, natürliche Struktur. Dadurch, dass man die Fasern an manchen Stellen noch sehen kann, wirkt es sehr naturbelassen und nicht so hochverarbeitet und gebleicht wie andere Papiere. Gleichzeitig lässt das Cremefarbene die Verpackungen warm und angenehm wirken. Zuletzt möchten wir auch die Stabilität des Papiers hervorheben, die uns überzeugt hat. Dass die Fasern im Vergleich zu herkömmlichem Papier etwas kürzer sind, führt zu keinerlei Qualitätseinbußen und wir sind mit dem finalen Ergebnis unserer Verpackung und Samentüten sehr zufrieden.
PRIMOZA: Das Druckbild ist richtig hübsch und einzigartig geworden! Der Grundton des Zuckerrohrpapiers gibt den gedruckten Farben einen ganz eigenen Charakter, und genau das hat uns gefallen. Unsere Verpackung ist auffällig und farbenfroh, ohne quietsch-bunt zu sein. Auch die Offenporigkeit und die dadurch matte Oberfläche tragen dazu bei, dass das Design eine besondere Tiefe bekommt. Wir sind rundum happy!
Vielen Dank an das PRIMOZA-Team für euren Erfahrungsbericht!
Im Interview wurde bereits erwähnt, dass Zuckerrohrpapier aus Abfallstoffen hergestellt wird. In den folgenden Abschnitten wollen wir deswegen ein bisschen ausführlicher erzählen, woher das nachhaltige Verpackungs-Material kommt und was daran so besonders ist.
© PRIMOZA
Wie der Name bereits vermuten lässt, werden die Rohstoffe für das Papier aus der Zuckerrohrpflanze gewonnen. Das Süßgras wird zwischen 3 und 6 Metern hoch und kann aufgrund seines schnellen Wachstums jährlich geerntet werden. Zuckerrohr wird vor allem für die Gewinnung von Haushaltszucker angebaut – rund 50 - 70 % des weltweiten Zuckerbedarfs stammen aus Zuckerrohr.
Für die Zuckergewinnung wird der süßliche Saft aus der Pflanze gepresst. Übrig bleiben die faserigen Überreste des Zuckerrohrs (Bagasse). In der Regel werden die Überreste verbrannt, um daraus Energie zu gewinnen. Die Bagasse kann aber auch für die Herstellung von Papier weiterverwendet werden. Der hohe Zellulosegehalt der Bagasse ist perfekt für die Papierproduktion geeignet.
Der Herstellungsprozess von Zuckerrohrpapier unterscheidet sich im Vergleich zu herkömmlichem Papier nicht – lediglich der Rohstoff ist ein anderer.
Bei anderen Naturpapieren wie Gras- oder Silphie Papier wird immer auch ein gewisser Anteil an Cellulose aus Baumfasern beigemengt. Beide Papiere bestehen lediglich aus 30 – 50 % Gras- bzw. Silphie Fasern. Bei Zuckerrohrpapier ist das anders! Dieses besteht ausschließlich aus Zuckerrohrfasern und ist somit zu 100 % baumfrei.
Ein weiterer Pluspunkt: In der Produktion werden keine optischen Aufheller, Bleich- und Färbechemikalien eingesetzt. Dadurch erhält das fertige Papier seinen natürlichen, cremefarbenen Ton.
Das Zuckerrohrpapier ist ein reines Upcycling Material, dessen Rohstoffe sich zudem innerhalb kurzer Zeit erneuern. Dafür müssen keine Bäume gefällt werden.
Die Zuckerrohrpflanze benötigt ein tropisches bzw. subtropisches Klima, um optimal wachsen zu können. Somit ist der Anbau in Europa nicht möglich und längere Transportwege für das Papier können nicht vermieden werden.
Wir haben bereits verschiedene Zuckerrohrpapiere aus unterschiedlichen Ländern (z. B. Indien, China und Argentinien) getestet. Das Papier aus Kolumbien hat unserer Meinung nach aktuell die beste Qualität. Zudem werden in Kolumbien die Transportwege so kurz wie möglich gehalten. Die Zuckerrohrplantage liegt in unmittelbarer Nähe zur Papierfabrik. Auch der Weg zum Hafen ist nicht weit.
Von dort aus gelangt das Papier mit Containerschiffen nach Europa. Der Transportaufwand per Schiff nach Deutschland ist laut Hersteller vergleichbar mit einem LKW-Transport von Skandinavien nach Deutschland. Der Grund: Ein Containerschiff kann deutlich mehr Ladung befördern als ein LKW.
Das Zuckerrohrpapier aus Kolumbien gibt es in vielen verschiedenen Stärken – von 40 bis 295 g/m² sind alle gängigen Grammaturen verfügbar. Dadurch können die unterschiedlichsten Projekte mit dem Papier umgesetzt werden.
Die dünnen Grammaturen eignen sich zum Beispiel hervorragend für Briefpapier, Tütchen, Flyer, Print Mailings und vieles mehr. Aber auch die Kartonqualitäten des Zuckerrohrpapiers können vielfältig verwendet werden. Unsere Visitenkarten sind beispielsweise seit letztem Jahr aus Zuckerrohrpapier. Da braucht es auch kein aufwendiges Design, denn das Material selbst überzeugt schon durch seine besondere natürliche Optik.
Weitere Einsatzmöglichkeiten von Zuckerrohrpapier sind nachhaltige Verpackungen. Da das Material ISEGA zertifiziert ist, kann das Papier auch für den direkten Lebensmittelkontakt verwendet werden.
Ein Klassiker unter den Verpackungen sind Faltschachteln aus Zuckerrohrpapier. Je nach Geschmack und Corporate Identity Ihres Unternehmens können die Schachteln vollflächig bedruckt werden. Oder Sie entscheiden sich für einzelne Akzente, um das Material an sich wirken zu lassen. Anders als bei Gras- oder Silphie Papier ist für den Druck auf Zuckerrohrpapier kein Unterdruck in Weiß notwendig. Die Druckfarben kommen auf dem Zuckerrohrpapier auch so sehr gut zur Geltung.
Unser Tipp für ein umweltfreundliches Gesamtkonzept: Verwenden Sie nicht nur das ökologische Zuckerrohrpapier, sondern kombinieren Sie dieses mit nachhaltigen Druckfarben. Auch PRIMOZA hat sich für diese Kombination entschieden und ist damit sehr zufrieden.
Das von uns verwendete Zuckerrohrpapier ist nicht umsonst unser absolutes Lieblingsmaterial! Diese Argumente sprechen für sich:
Sie sind neugierig geworden und möchten sich selbst von der Qualität des Zuckerrohrpapiers überzeugen? Wir beraten Sie gerne und überlegen gemeinsam mit Ihnen, wie Sie Ihre nachhaltigen Verpackungen und Print-Produkte mit Zuckerrohrpapier realisieren können. Und natürlich schicken wir Ihnen auch Muster, damit Sie sich selbst ein Bild von der Optik und Haptik machen können.