Seit der Jahrtausendwende nimmt die Zahl der Online-Bestellungen jährlich zu. Ein ganz besonders großer Anstieg von E-Commerce Käufen ist in Folge der Coronapandemie eingetreten. Fast ein Drittel der Internetnutzer kaufen mittlerweile mindestens einmal pro Monat online ein (siehe Statista). Bei diesen gigantischen Bestellaufkommen braucht es auch entsprechend viele Versandverpackungen. Und das bedeutet am Ende auch sehr viel Verpackungsmüll.
Trotz der vielen Versandverpackungen kann ein Onlinekauf gegenüber einem Shoppingausflug im Geschäft nachhaltiger sein. Das liegt daran, dass ein Großteil der Emissionen auf dem Lieferweg bzw. der Anfahrt des Kunden zum Geschäft verursacht wird. Fahren Sie bereits 5 km mit dem eigenen PKW zum Laden, ist das CO2-Äquivalent rund dreimal so hoch wie der Lieferweg des Pakets vom Paketzentrum zu Ihnen nach Hause. Dafür unterstützen Sie aber andererseits den Einzelhandel in Ihrer Heimat …
Aber auch die Verpackung spielt bei der gesamten Klimabilanz eines Onlinekaufes eine wichtige Rolle. Eine nachhaltige Versandverpackung beeinflusst die CO2-Bilanz einer Bestellung positiv und trägt gleichzeitig dazu bei, dass Verpackungsabfälle so gering wie möglich gehalten werden.
Nachhaltige Versandverpackungen sind also nicht zuletzt seit der Coronapandemie wichtiger denn je geworden.
Es gibt verschiedene Faktoren, die in Sachen Nachhaltigkeit eine Rolle spielen. Dazu gehören unter anderem das Material, der Druck, das Verpackungsdesign und das verwendete Füllmaterial. Je mehr Nachhaltigkeitskriterien Ihre Versandverpackung erfüllen kann, desto nachhaltiger ist sie am Ende.
Wenn Sie eine Verpackung aus Papier verwenden, haben Sie bereits den ersten Schritt in die Richtung einer nachhaltigen Versandverpackung gemacht. Denn der große ökologische Vorteil von Papierprodukten ist, dass sie hervorragend wiederverwertet werden können. Die Recyclingquote von Papier liegt bei 85 % (Stand 2020). Plastik hingegen liegt im Vergleich bei lediglich um die 60 %. Zudem ist Holz ein verhältnismäßig schnell nachwachsender Rohstoff.
Um die hohen Recyclingquoten von Papier zu erreichen, ist es wichtig, dass Ihre Versandverpackung möglichst nur aus Karton hergestellt wird. Sollten Sie einen Kunststoffeinsatz oder Ähnliches benötigen, achten Sie am besten darauf, dass sich die unterschiedlichen Materialien einfach trennen und somit separat entsorgen lassen.
Eine klassische Versandverpackung wird aus der sogenannten Wellpappe hergestellt. Mehrere Lagen Papier werden hier übereinandergelegt, wodurch das Material seine benötigte Stabilität erhält. Die Anordnung der Papierbahnen erfolgt wellenförmig. Auf jedes gewellte Papier wird eine Deckschicht geklebt. Je nach Dicke und Stärke kann eine Wellpappe ein-, zwei- oder mehrwellig sein.
Für die fertige Wellpappe können unterschiedliche Papiere verwendet werden.
Er gehört zu den absoluten Klassikern unter den Versandverpackungen. Das charakteristische braune Material sieht nicht nur auf den ersten Blick umweltfreundlich aus, sondern zeichnet sich auch durch eine hohe Strapazierfähigkeit und Robustheit aus. Brauner Naturkarton wird weder gefärbt noch gebleicht. Manche Kraftkartontypen werden aus Recyclingmaterial hergestellt. Der Druck auf Kraftkarton funktioniert sehr gut, Sie sollten allerdings beachten, dass die Farben aufgrund der braunen Grundfarbe etwas dunkler und matter wirken. Mit einer weißen Grundierung können Sie das umgehen.
Bei Faltschachteln und Co. sind Chromokartons ein allzeit beliebtes Material. Im Bereich der Versandverpackungen werden sie seltener eingesetzt, da sie allein nicht stabil genug wären. Allerdings kann der Deckliner einer Wellpappe mit einem Chromokarton kaschiert (also aufgeklebt) werden.
Dadurch behält der Karton die Stabilität der Welle und die Optik von außen ist die eines Chromokartons. Das hat vor allem im Druck den Vorteil, dass auf der meist weißen (gestrichenen) Vorderseite des Chromokartons die Druckfarben besonders kräftig und strahlend wirken.
Ähnlich wie bei den Chromokartons sind auch die meisten Naturpapiere allein weniger gut für Versandverpackungen geeignet, da sie nicht genug Stabilität bieten. Wenn Sie trotzdem nicht auf die naturbelassene, raue Oberfläche von Naturpapieren verzichten möchten, kann auch hier der Deckliner der Wellpappe mit einem Naturpapier kaschiert werden.
Hier können wir Ihnen Zuckerrohrpapier wärmstens empfehlen. Das reine Upcycling Material wird zu 100 % aus den Abfällen der Zuckerproduktion aus Rohrzucker hergestellt. Außerdem wird völlig auf Bleich- und Färbechemikalien verzichtet, wodurch das Material seinen natürlichen Look erhält. Das Zuckerrohrpapier eignet sich hervorragend für Produkte mit Fokus auf Nachhaltigkeit, deren Image durch eine möglichst ursprüngliche Verpackung noch verstärkt werden soll.
Je nach Druckverfahren gibt es verschiedene nachhaltige Lösungen. Im Offsetdruck empfehlen wir die nachhaltigen Druckfarben von PURe, denn sie sind frei von gefährlichen Inhaltsstoffen und können gut deinkt werden. Das Deinking spielt bei Druckfarben eine wichtige Rolle. Können die Farben im Recycling gut aus dem Papier ausgewaschen werden, kann dieses zu Altpapier wiederverwendet werden. Lösen sich die Druckfarben nicht vom Papier, ist auch kein Recycling möglich.
Wenn Sie Ihre Versandverpackung nicht vollflächig und in vielen verschiedenen Farben bedrucken wollen, kann der Siebdruck eine gute Wahl für Sie sein. Mit wasserbasierten Farben können Sie nicht nur ein tolles Druckbild erzeugen, sondern Sie entscheiden sich gleichzeitig für eine nachhaltige Variante. Im Bereich des Siebdrucks arbeiten wir mit einer Druckerei zusammen, die ein Deckweiß entwickelt hat, dass eine außergewöhnliche Deckkraft hat. Damit können Sie beispielweise auf einem schwarzen Karton ganz besondere Akzente setzen.
Wovon wir Ihnen auf jeden Fall abraten, sind UV-Farben. Diese speziellen Farben werden durch eine UV-Bestrahlung zum Trocknen und Aushärten gebracht. Danach bilden sie eine sehr feste und stabile Schicht, was wiederum im Recycling bzw. Deinking zu Problemen führt. Die Farben können nur schlecht oder mit erhöhtem Aufwand vom Papier getrennt werden und behindern dadurch das Papierrecycling.
Für die Produktion von Kleinmengen, die im Digitaldruck verarbeitet werden, sprechen Sie uns bitte gesondert an. Hinterlassen Sie uns gerne eine kurze Nachricht in unserem Kontaktformular.
Das Verpackungsdesign – hier scheiden sich die Geister. Denn der persönliche Geschmack spielt eine wichtige Rolle. Dem Design können Sie aber nicht nur Ihre individuelle Note verpassen, sondern auch einiges im Hinblick auf die Nachhaltigkeit Ihrer Versandverpackung tun. Das klingt im ersten Moment vielleicht seltsam, aber passen Sie mal auf:
Beispielsweise können Sie aus 2 Verpackungen 1 machen und dadurch nicht nur Material, sondern auch Kosten reduzieren. Nehmen wir mal folgendes Beispiel: Sie verpacken eine Flasche in einer Faltschachtel, die anschließend in einen Standardversandkarton gepackt wird.
Die Alternative: Sie verwenden nur noch eine einzige Verpackung, die gleichzeitig auch die Versandverpackung ist. Mit einer individualisierten Verpackung mit passendem Einsatz fixieren Sie die Flasche sicher in der Versandbox.
Mit dieser Lösung sparen Sie am Ende Material für eine zweite Verpackung, Füllmaterial, um die Schachtel in der Versandbox zu polstern und nicht zuletzt doppelte Kosten.
Noch mehr unnötige Kosten können Sie durch eine möglichst kleine bzw. passende Verpackung einsparen. Je kleiner die Verpackung, desto weniger Material und Platzbedarf werden benötigt, was dazu führt, dass mehr Pakete in einen LKW passen. Somit werden auch noch die Transportkosten und der CO2-Ausstoß reduziert.
Das i-Tüpfelchen einer nachhaltigen Versandverpackung ist, dass das Design so ansprechend ist, dass Endverbraucher die Verpackung gar nicht entsorgen wollen. Eine schöne Verpackung kann dann beispielweise zu Hause als Aufbewahrungsbox weitergenutzt oder für private Warensendungen erneut versendet werden.
Hier geht es vor allem um die unterschiedlichen Füllmaterialien von Versandschachteln. Verzichten Sie am besten auf Plastikprodukte wie Luftpolsterfolien (auch, wenn sie so schön zwischen den Fingern ploppen), Luftpolstertaschen, Verpackungschips, Einschlagfolien, etc.
Aber keine Sorge: Der sichere Transport Ihrer Produkte muss darunter nicht leiden. Es gibt mittlerweile viele nachhaltige Füllmaterialien wie Luftpolsterpappen oder Luftpolstertaschen aus Papier. Biologisch abbaubare Verpackungschips gibt es beispielsweise aus Maisstärke. Dieses nachhaltige Füllmaterial kann sogar auf Ihrem Kompost zu Hause entsorgt werden. Und statt Einschlagfolie können Sie Seidenpapier verwenden. Wenn es eine Nummer stabiler sein soll, sind geschredderte Karton Streifen eine gute Wahl.
Sie sehen schon, für nahezu jedes Füllmaterial gibt es eine nachhaltige Alternative. Außen auf der Versandverpackung können Sie am Ende mit einem Papierklebeband arbeiten. Wir verwenden übrigens ein weißes Papierklebeband mit unserem aufgedruckten Logo – Branding und Nachhaltigkeit in einem.
Sie haben nun also eine neue Versandverpackung entwickelt, die besonders nachhaltig ist. Das ist doch auf jeden Fall ein Grund, auch Ihren Kunden zu zeigen, wie großartig Ihre Verpackung geworden ist. Schreiben Sie direkt auf Ihre Versandverpackung, dass Sie …
… durch eine einzige Verpackung Material einsparen und Ressourcen schonen.
… bewusst auf Plastik in Ihrer Verpackung verzichtet haben.
…. ein besonders nachhaltiges Papier verwenden, dass vielleicht sogar zertifiziert ist oder einen gewissen Recyclinganteil hat.
… umweltfreundliche Druckfarben verwenden.
… nachhaltiges Füllmaterial aus Papier, also einem nachwachsenden Rohstoff, benutzen.
Was wir Ihnen zudem empfehlen, ist das Sie einen kleinen Entsorgungshinweis auf Ihrer nachhaltigen Versandverpackung platzieren. So wissen Ihre Kunden direkt, dass beispielsweise die gesamte Verpackung oder nur der Umkarton im Altpapier recycelt werden kann.
Für unsere Kunden haben wir schon die unterschiedlichsten Versandverpackungen kreiert. Dank unseres eigenen Entwicklungsteams können wir jede Verpackung individuell an Ihr Produkt anpassen und vorab Muster erstellen.
Neugierig geworden? Dann schicken Sie uns gerne eine Nachricht über unser Kontaktformular oder vereinbaren Sie einen Telefontermin mit unseren Experten.